Theater
Fantasie, Kreativität, Haltung
„Wo steht denn dieser Korb?“
„Na, da in der Ecke. Siehst du ihn denn nicht?“
„Nö. Doch. Jetzt. Er ist eckig und groß.“
„Ok, dann holt ihn mal.“
In der ersten Theaterstunde beginnen wir stets mit einem Ritual, das ab sofort in allen Stunden am Unterrichtsbeginn steht: Die Schülerinnen und Schüler holen einen imaginären Korb in den Stuhlkreis. Alle stehen auf, schließen die Augen und dürfen dann – ohne etwas konkret zu benennen – alles dort hineinwerfen, was ihnen Kummer oder schlechte Laune bereitet. So ist die Stunde dann frei von Ärger und schlechter Laune und alle können fröhlich an den Übungen oder dem Stück arbeiten.
Theater ist Fantasie. Ist viel Körperarbeit, ganz viel – ja, auch das – Disziplin. Teamarbeit, Respekt und Vertrauen sind wichtig. Das lernen die Kinder schnell. Am Anfang stehen scheinbar einfache Übungen: in bestimmten Tempi über die Bühne gehen, Haltungen einnehmen, „einfrieren“. Dann folgen kleine Gestaltungsaufgaben. Und immer wieder die Frage: Guckt mal genau hin, könnt ihr in diesem „Freeze“, dieser Haltung schon eine Geschichte erkennen? Denkt euch mal was aus.
Dann beginnt die Arbeit an einem konkreten Stück. Auch Durststrecken gibt es natürlich, Szenen klappen nicht, jemand macht nicht ordentlich mit, der Text ist eben doch nicht gelernt worden.
Aber wenn wir gemeinsam daran arbeiten, Schwierigkeiten überwinden und die Aufführung stattfindet, sind alle Schülerinnen und Schüler gleich aufgeregt – und wenn dann alles geklappt hat und das Publikum begeistert war, sind sie genauso stolz auf sich wie ihre Lehrerinnen und Lehrer auf sie.
„Ich finde Theater hat eine wichtige Funktion an der Schule, da man aus sich selber herauskommt und noch sehr viel Spaß dabei haben kann. Außerdem hebt es sich von den anderen Fächern ab, da man viel praktisch macht. Das Tolle ist, dass jeder mitmachen kann. Man kann auch gut klassen- und jahrgangsübergreifend arbeiten.“
Jan, Klasse 4